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WSJ erweitert Präventionsangebot


Die WSJ unterstützt die Sportvereine mit vielfältigen Beratungs-, Informations- und Sensibilisierungsangeboten, um Gewalt und Missbrauch an Kindern und Jugendlichen keinen Raum zu lassen – sei es körperlicher, seelischer oder sexueller Art, vor Ort auf dem Vereinsgelände oder online in Chatgruppen. Hinschauen, abwägen und handeln ist der dringende Appell, der an alle Verantwortlichen geht. Denn die traurige Wahrheit ist: Etwa jedes 4. bis 5. Mädchen und jeder 9. bis 12. Junge macht mindestens einmal vor dem 18. Lebensjahr eine sexuelle Gewalterfahrung, die der Gesetzgeber als sexuellen Missbrauch, exhibitionistische Handlung, Missbrauch von Schutzbefohlenen, sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung unter Strafe stellt. Das hat eine groß angelegte Studie der Deutschen Sportjugend im Jahr 2017 ergeben.
Übungsleiter*innen und Trainer*innen, die mit jungen Menschen zusammenarbeiten und diese betreuen, sollten ihr eigenes Handeln regelmäßig reflektieren. Der richtige Umgang mit Nähe und Distanz ist hierbei ein wichtiger Aspekt. Ebenso ist die Verankerung von Kinderschutz- und Präventionskonzepten im Sportverein bedeutend, um das Wohl der Kinder und Jugendlichen in den Vereinen zu schützen und zugleich potenzielle Täter*innen abzuschrecken. Aber auch die Eltern übernehmen einen wichtigen Part in diesem Beziehungsgeflecht im Sportverein. Daher hat die WSJ ein zusätzliches Beratungs- und Sensibilisierungsangebot entwickelt, das auch deren Rolle einbezieht. „Die wichtigste und effektivste Prävention ist elterliche Liebe, Zuneigung, gegenseitiges Vertrauen, Nähe und Zärtlichkeit“, betont WLSB-Referent Matthias Reinmann. Gemeint ist damit, dass auch Eltern durch ihr Verhalten und ihre Beziehung zu und die Kommunikation mit ihren Kindern aktiv einen Rahmen schaffen können, der das Thema „Gewalterfahrungen“ aus der Tabuzone holt und damit Prävention und Aufklärung erst so richtig ermöglicht.
Die oftmals kindliche Unwissenheit über Sexualität kann von Täter*innen ausgenutzt werden. Mädchen und Jungen brauchen Orientierung im Dschungel der in unserer Gesellschaft allgegenwärtigen sexuellen und sexualisierten Botschaften und Reize. „Natürlich fühlen sich von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche auch völlig überfordert damit und wissen selbst gar nicht, wie sie das Erlebte in Worte fassen sollen oder wem sie das überhaupt erzählen können“, erklärt Reinmann. Die Aufgabe der Eltern bestehe darin, sich selbst zu reflektieren und Präventionsarbeit im Optimalfall im Familienalltag noch vor der Schulzeit der Kinder zu integrieren. Zum einen sollten Kinder und Jugendliche in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden und ein Verständnis für ihre Kinderrechte entwickeln. Zum anderen sollte unmissverständlich vermittelt werden, dass die Eltern diejenigen sind, mit denen sie wirklich über alles sprechen können. Auch wenn beispielsweise eine dritte Person sagt, dass sie das nicht dürfen.
Das zusätzliche Beratungs- und Sensibilisierungsangebot setzt genau an diesen Punkten an und macht auch die Eltern von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen stark gegen Gewalt und Missbrauch. Ebenso wie bei den anderen Präventionsangeboten der WSJ, können sich Vereine bei Interesse am Elternmodul bei der Geschäftsstelle melden. Dann wird ein individueller Workshop, der in der Regel abends im Vereinsheim stattfindet, abgestimmt. Eine Kombination mit anderen Angeboten, etwa der Erarbeitung eines Schutzkonzeptes für den Verein ist möglich.
Interessierte können sich bei der WSJ-Geschäftsstelle melden. (Quelle: WSJ)

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